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MonkeyJumble 2019 - ein erfolgreicher Saisonabschluss Featured

Alle Jahre wieder ruft der Affenkönig Sun Wunkong zum großen Herbst-Jumble nach Saarbrücken. Der Ruf wird nicht nur im Saarland bzw. in Deutschland gehört. Insgesamt meldeten 60 Boote aus 6 Ländern zum größten Drachenboot-Langstreckenrennen in Europa, darunter auch 4 Pink Paddler Boote und zwei Teams auf der Warteliste.

Für uns war klar, auch dieses Jahr wollen wir uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Das teaminterne IT Auswahlverfahren war schnell erledigt, da die beiden einzigen Freiwilligen sich voller Euphorie auf die Nachtschicht freuten :-) Dieses Jahr testeten wir die Internetverbindung in der Hauptstadt. Durch die flinken Finger unserer Mädels konnten wir uns zwei Plätze im Hauptfeld ertippen. Nix Warteliste, wir sind dabei :-) Sofort wurde mit der Planung begonnen, nach einigem brain storming war uns klar, Wellenbrecher und Pumpen brauchen wir nicht, wir haben die besten Schöpfer der Veranstaltung an Bord. Nemo hatte uns „damals“ gelehrt, ……. „nicht nur lang weg Paddeln trainieren, auch Schöpfen muss gelernt sein“.  Vielleicht lag es auch daran, dass unser Equipment nur noch rudimentär vorhanden war…? Pumpenantrieb ohne Pumpe… und die kurzfristig organisierte Pumpe ohne Antrieb und Schalter…? Folglich brauchten wir einzig die Sprechanlagen, um auf der langen Strecke etwas Unterhaltung zu haben.

Die Vorfreude wurde nur durch die Absagen, des MJ erprobten Käpt`n Blaubärt (eigentlich sein Saison-Lieblingsrennen, auch wenn er es nicht zugeben will) und unserem „Fährten im Wasser lesenden“ Haribo sowie seiner begabten Steuermanns-Assistentin (sie konnte dieses Jahr vom Meister ein paar saubere, cm genaue Linienführungen abschauen ;-)  ), leicht getrübt.

Schnell war ein Team aus Rookies, Jungen, noch Jüngeren und den für solch ein Rennen erforderlichen Routiniers gefunden, um die beiden Boote auf den Startplätzen 17 und 32 mit den Langstreckenmonstern rechts / links, vorne / hinten gleichmäßig zu besetzen.

Die Vorbereitungen am Vorabend liefen in Böckingen perfekt, da wir ja auf den ganzen Ballast verzichteten, musste nur der Hongkong verladen, die Paddel im Bus verstaut und die Sprechanlagen im Büro zum Laden eingesteckt werden. Alles läuft wie immer genauestens nach dem Plan.

Samstag früh, pünktliche Abfahrt im Bootshaus und keine Ausfälle. Die Boote waren voll besetzt, somit konnten wir unsere befreundeten Teams aus Friedrichshafen und Konstanz noch personell ergänzen.

Vor Ort war alles entspannt. Boote abladen und mit dem sparsamen Equipment bestücken……

So fertig, jetzt nur noch die Sprechanlagen einstöpseln und es kann losgehen. Äh Moment mal, wo sind denn die Sprechanlagen……..?  F..xxx, die hängen noch an der Steckdose im Büro in Böckingen. Somit wurde unser Equipment auf die Handschöpfer reduziert. Auch nicht schlimm, müssen die Trommler und Steuerleute etwas lauter rufen :-) Unser zweiter Teamname ist FLEXIBEL.
Dafür wurde zu frühmorgendlicher Stunde noch ein Motorrad zerlegt, um eine Batterie für Pumpe 2 zu haben… Kampfsicher verpackt konnten wir also doch noch ein wenig Material verbauen…

Kurzer Hand konnten wir auch noch den Haribo-Ersatz, den Langstrecken-Fuchs aus unserer Landeshauptstadt (eigentlich kommt er ja aus BC) im Team begrüßen. Durch die Anwesenheit unsers allseits beliebten Team-Managers Sunny, gingen die Teams Nr. 17 und Nr. 32 bis an die Haarspitzen motiviert, rechtzeitig auf`s Wasser. Team 32 war sogar so rechtzeitig dran, dass sie fast ohne ihren, in dieser Rolle sehr unerfahrenen, Steuermann ablegen wollten. Er kam gerade noch rechtzeitig zum Boarding direkt an den Steg.

Die Taktik in beiden Booten war klar, so gut es ging den anderen Booten aus dem Weg gehen und auf dem Weg zur ersten Wende so viele Boote wie möglich einzuholen bzw. zu überholen. Es war wie immer ein cooles Feeling während des Warmfahrens und Einparkens auf der zugewiesenen Startposition. Punkt 14:30 Uhr verstummte die Startsequenz aus den Lautsprechern und…. Showtime……. Booooom, die Saar kochte.

Boot Nr. 17 schaffte es durch ein gekonntes Steuermanöver des Haribo Doubles (oder ist er das Original?) dem Massen-Crash (in dem die Zeppelinos ihren Kopf verloren) kurz vor Wende 1 auszuweichen und als zweit platziertes Boot in die Wende einzufahren. Boot Nr. 32 hatte da unterwegs deutlich mehr zu tun. Durch die Vergrößerung der Startkorridore waren, im Vergleich zu den Vorjahren, gefühlt etwas weniger Wellen auf dem ersten Stück vorhanden und das Starterfeld entzerrte sich bis zur Wende 1. Es war wieder einmal viel los auf der Saar so kurz nach 14:30 Uhr. Die Nummer 17 konnte auf dem Weg zu Wende 2 auch den letzten Widersacher überholen und abschütteln, jetzt hatten sie freie Fahrt. Das Boot lief kraftvoll auf der Strecke und konnte mit gleichmäßig hohem Strecken-Speed dem Ziel entgegenfahren. Boot Nr. 32 hatte auch auf dem Weg zu Wende 2 deutlich mehr Unterhaltung und musste einige harte Nüsse knacken und immer wieder Zwischenspurts anzählen, um die zahlreichen Wellenreiter abzuhängen und sich vor der Wende in eine günstige Position zu bringen.

Einfahrt Wende alles noch ok, gute Linie mit Ziel auf die zweite und dritte Boje. Plötzlich wurde die Kurve etwas unrund. Das Heck wurde durch das Bug eines Holländischen Boots blockiert, so dass Nr. 32 nach Außen gedrängt wurde. Gerade noch rechtzeitig und mit viel Fuß- und Handarbeit verbunden, konnte die Kurve noch gekriegt werden. An der Wendenausfahrt trafen wir die Zeppelinos wieder bzw. sie trafen auf uns :-)  Physik-Einschub für Drachenbootfahrer: ein Raum kann zur gleichen Zeit nur von einem Boot in Beschlag genommen werden (dieses Naturgesetz gilt übrigens nicht nur für die Wendenausfahrt, kann auch für alle anderen Rennsituationen angewendet werden). Dieses physikalische Gesetz wurde von Nr. 32 und den Zeppelinos in der Praxis getestet und mehrheitlich als bewahrheitet angesehen. Man sagte sich kurz Hallo, wünschte sich noch einen schönen Nachmittag, dann nahm jedes Team wieder seinen eigenen Raum im Saar-Orbit ein und weiter ging die wilde Affenjagd.

Durch die vielen Bord-an- Bord Fights zwischen Wende 1 und 2, ging Boot 32 spürbar der Sprit aus und der gute Anfangsspeed etwas verloren. Das Team kämpfte bis zum Umfallen und konnte sich am Rennende noch einen schönen Schlussspurt mit dem Bodenseedrache liefern. Boot 17 konnte sich nach der 3. Wende noch mal einen kompletten Überblick über das Feld verschaffen. Nach dem auch das letzte Team entgegen gekommen war, legte noch ein Motorboot (…der DLRG??) im Gegenverkehr den Gashebel um. Die Schlussgerade nähert sich, gleich nur noch die letzte Linkskurve….. doch was kam da…? Starker Wassereinbruch von vorn… Der Gegenverkehr hatte mit deutlich motorbootgetriebener Unterstützung für starken Wellengang gesorgt. Während die Paddler zunächst wie in Schockstarre weiterpaddelten, kam das rettende Kommando von der Trommel: SCHÖPFEN! SCHÖPFEN!  Im Nu wurde zu den Eimern und Schöpfern gegriffen und beherzt geschöpft… nur nicht kurz vor dem Ziel baden gehen…  Nachdem das Wasser wieder auf ein annehmbares Maß geschöpft war, ging es mit viel Adrenalin auf die Schlussgerade! Auf zum Endspurt… und die verschöpfte Zeit  wieder reinholen ;-)

Im Ziel waren alle glücklich die 11 km auf der Saar wieder einmal erlebnisreich überstanden zu haben. Nun warteten alle auf die vom TC versprochene Flüssigbelohnung. Gemeinsam mit unseren Freunden vom Bodensee konnten wir ein paar Getränke zu uns nehmen, die Sache mit der Physik und den Drachenköpfen nochmals besprechen und natürlich auf das Endergebnis warten.

Die Siegerehrung war wie jedes Jahr wieder Bestens inszeniert und der MJ entsprechend würdevoll umrahmt.

Tatsächlich konnten wir den Titel, vor den wie immer schnellen Thunder Dragons vom Hochrhein, verteidigen und den Zauberstab von Sun Wunkong in Empfang nehmen. Abgerundet wurde das Ergebnis mit einem super 8. Platz unseres Generationenbootes, den Physikern.

Ein toller Abschluss einer unglaublich erfolgreichen Saison.

Noch eines für die Statistiker, insgesamt konnten wir den Affenstab schon zum 6. Mal gewinnen und davon zum 4. Mal in Folge. Darauf können wir stolz sein.

Vielen Dank an alle Teams für ein sehr faires Rennen und natürlich den Organisatoren Thilo und Patricia und ihrem Team, sogar das Wetter habt ihr super hinbekommen. Der leichte Regen zu Rennbeginn war genau richtig dosiert. Ihr denkt einfach an alles.

Ich hoffe, wir sehen uns alle zur 10. Auflage am 10.10.2020 (das Datum wurde doch bestimmt vom Orga-Team so geplant) wieder, wir wünschen euch allen am 1. August schnelle Finger.

Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen, es war wieder einmal so wie es hier geschrieben ist oder so ähnlich, vielleicht :-)

 

Euer Kumpel vom Käpt`n Blaubärt

 

Last modified onTuesday, 22 October 2019 19:28
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