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50er Drachenboot-Rennen in Eglisau –Team Pinguin feiert- Featured

Zum 25 jährigen Jubiläum des Drachenbootrennens in Eglisau / Schweiz hatten sich die Veranstalter des DBC Eglisau etwas ganz Besonderes ausgedacht. Drachenbootrennen in Booten mit 50 Paddlern, 2 Steuerleuten und einem Gong in der Mitte. Ein riesen Spektakel.

Schon kurz nach der Einladung war uns klar, da müssen wir mitmachen, dass gibt es nicht alle Tage. Eine Woche nach der Deutschen Smallboot-Meisterschaft war dies natürlich ein extrem anderes Erlebnis. Nach dem anfänglichen Doodle Anmeldungs-Hype schrumpfte unser Team mit anfangs üppiger Ersatzbank auf ein „kleines“ Grüppchen aus 48 Paddlern. Unterstützt wurden wir von unserem Schwesterteam aus Basel und von den FUNions. Coole Mannschaft.

Wir wussten nicht wirklich was da auf uns zukommt als wir uns auf den Weg in die Schweiz machten. Aus der Ausschreibung wussten wir dass es head to head Rennen mit zwei Booten im KO-System gibt. 6 gemeldete Mannschaften, das gab es scheinbar in dieser Bootslasse in Europa so noch nie. Die Rennstrecke führte 460m auf dem Rhein flussabwärts, dann Richtungswechsel 120m flussaufwärts und dann wieder Richtungswechsel 120m flussabwärts bis ins Ziel. Alles kein Problem, dachten wir….

Das Problem war nur, das Boot durfte beim Richtungswechsel nicht wie bei „normalen“ Rennen gewendet werden, sondern die Besatzung musste sich im Boot umdrehen und in die andere Richtung paddeln…..

Nach vielen Überlegungen von der Taktik- und Strategieabteilung (wettkampferprobt von den vielen Monkey-Jumble-Rennen) wurden die guten Ratschläge, Tipps, Vermutungen usw. gefiltert und als nicht ausführbar bewertet. Erschwerend kam hinzu dass unser Taktikfuchs Käpt`n Blaubert die Reise in die Schweiz nach dem strapaziösen Schwerin-Wochenende nicht antreten wollte, wer gibt uns die Taktik vor?

Als wir uns am vereinbarten Treffpunkt alle mehr oder weniger pünktlich getroffen hatten konnte es losgehen mit Trockenübungen. Ein Training auf dem Wasser war leider nicht möglich.

CHAOS ist noch milde ausgedrückt. Wir wussten es schon lange, unsere Stärke liegt eindeutig im schnellen oder noch schnelleren Vorwärtspaddeln. Die Trockenübungen überstanden wir ohne grössere Schäden und Verletzungen. Damit unsere Trockenübung nicht zu trocken wurde fing es pünktlich mit Regnen an. Frohen Mutes und im Wissen einer sehr guten Vorbereitung machten wir uns auf den Weg zum Marshalling bzw. zum Bootseinstieg. Jetzt wurde es zum ersten Mal an diesem Tag offensichtlich, ein 20er Team zu organisieren und zu koordinieren ist schwierig, ein 50er Team nahezu unmöglich….

Das einsteigen für das erste Rennen dauere ewig, bis jeder seinen Platz gefunden hatte und dann sitzen wir jetzt erst einmal in Fahrtrichtung der ersten Rennstrecke, also falsch herum um an den Start zu kommen. Die Steuerleute Harry und Emmy wirkten jedoch schon ganz gut abgestimmt.

Nun das Kommando vom Gong, Caro, alles umdrehen wir fahren zum Start, klappt super ….

Vor dem Start konnten wir das umdrehen noch ein paar mal üben, dann der Aufruf zum Start, an der Boje festhalten und die Boote werden vom Starter ausgerichtet. Paddel dürfen nicht im Wasser sein, ist auch besser so bei der doch sehr starken Geschwindigkeit des Rheins.

Are you ready attention GO……. Am Start kommen wir sehr gut weg, 5 lange Schläge um das Boot in Fahrt zu bekommen und dann unseren gewohnten 30er Start, läuft sehr gut…. Das Boot aus Meilen haben wir schnell hinter uns gelassen, mehr als eine halbe Länge, jetzt näheren wir uns dem ersten Wendepunkt, läuft immer noch sehr gut J Dann die ersten Unstimmigkeiten, jetzt schon Bremsen oder doch noch laufen lassen? Der erste Pfiff vom Gong, bremsen, alle, nächster Pfiff links setzt sich um, nächster Pfiff rechts setzt sich um, nächster Pfiff alle fahren los, so war es gedacht,…..

Die Realität hat uns schnell eingeholt, ein Teil der Mannschaft paddelt noch in Fahrtrichtung, ein Teil ist gerade beim Wenden, die anderen Paddeln schon in die andere Richtung, mmmmmh mehr als eine Bootslänge sind wir auch schon über den Wendepunkt hinausgeschossen…. Alles noch nicht so schlimm aber was ist da mit Meilen los, die fahren ja schon in die andere Richtung, na dann nix wie hinterher, bis zum nächsten Wendepunkt haben wir Meilen wieder eingeholt, dort allerdings das gleiche Spiel wie zuvor, Meilen wendet wieder viel schneller und wir lösen uns im Chaos auf J , nix wie hinterher, im Ziel haben wir ein paar Zehntel Sekunden Rückstand und werden Vorlaufzweiter. Was nun? Ausgeschieden? Nein noch nicht, wir müssen abwarten und hoffen dass wir uns als Schnellster Looser noch für das Halbfinale qualifizieren. Nach dem dritten Vorlauf wird es Gewissheit, wir haben trotz unseres Chaos, die Zweitschnellste Vorlaufzeit geschafft und uns somit für das Halbfinale gegen das Bündnerboot aus der Schweiz qualifiziert.

Nach unserem Vorlauferlebnis wurde kurzfristig ein Wenden-Kompetenzteam gegründet, verschiedenste Erlebnisse analysiert, Videos aus 3D Perspektive ausgewertet und knallhart umgesetzt. Die Ergebnisse mussten nun noch dem Team mitgeteilt werden. 50 Leute zu informieren ist nicht so leicht, deshalb haben wir uns für die  Pinguinkommunikationstechnik entschieden. Alle eng zusammen, wärmt und es wissen immer alle gleich Bescheid. Also sehr empfehlenswert bei kaltem Wetter und 50er Rennen.

Die neue 3 Pfiff Gong Taktik sollte also im Halbfinale ihre Weltpremiere feiern…… Mit viel Infos und guter Laune an Bord ging es also zum Start des Halbfinals. Wir wussten noch nicht ob das Bündnerboot nach dem zwischenzeitlichen ausscheiden der Schweizer-Fußballnationalmannschaft gegen Polen, extra motiviert oder doch angeschlagen war. Aber eh egal, wir konzentrieren uns mal schön auf uns, einige Pinguine hatten die neue Strategie noch nicht ganz verstanden, deshalb lang anhaltende Diskussionen und zusätzliche Erklärungsversuche auf den einzelnen Bänken auf dem Weg zum Start. Noch ein paar Umdrehversuche vor dem Start und alle waren der Meinung, Super das läuft. Der Meinung waren wir heute aber schon einmal. So nun gilt es, der Starter ruft uns auf, das Bündnerboot hat etwas Schwierigkeiten an die Startboje zu kommen. So jetzt geht es los….. Start zum Halbfinale, wir wollen unbedingt ins Finale, DBC Meilen hat bereits das erste Finale gegen die Greifenseedragons gewonnen, wir wollen Revanche, aber so weit ist es noch nicht, der Weg führt über die Bündner. Start, läuft wieder sehr gut, hier haben wir ja auch nix geändert. Klare Führung bis kurz vor die erste Wende, dann wie abgesprochen gibt Emmy (genau zum richtigen Zeitpunkt gemäss O-Ton Macke) das Zeichen zum Umsetzen an den Gong. Gong-Caro lässt den ersten Pfiff ertönen, umsetzen und Rückwärts treiben lassen, dann das Signal des Schiedsrichters, zweiter Pfiff von Gongi, alle Bremsen und dann gibt Gongi den dritten Pfiff und alle Paddeln los, Super geklappt und ab zur zweiten Wende, dort same same, gute Wenden, die Bündner sind bereits vor der ersten Wende abgeschlagen somit können wir die Wechsel ohne Hektik durchziehen. Klarer Halbfinalsieg mit knapp schnellster Zeit vor Meilen, die konnten hintenraus aber auch schon rausnehmen und haben sicherlich auch nicht ganz hart durchgezogen. Egal, FINALE

Super gelaufen, die neue Strategie geht auf. Zur Feinabstimmung machen wir direkt im Anschluss an das Halbfinale eine Pinguinbesprechung, immer noch sehr informativ und wärmend. OK ein paar Feinheiten müssen wir noch verbessern, deshalb einigt sich das Wenden-Kompetenzteam und die Pinguine (auch der kleine ganz hinten war mit einverstanden oder war er noch gar nicht aus dem Boot ausgestiegen?) auf eine noch nie dagewesene 2 Pfiff Risikowendentaktik, wir wollen das Rennen offensiv angehen.

Nun freie Zeiteinteilung für die Pinguine, Joko wurde am anderen Ufer bereits am gekühlten Tannenzäpflekasten gesehen. Die Pinguine meinten er wollte nur schauen ob noch alles da ist, der TC wusste aber genau was er vorhatte ;-)

Nun kommen die Platzierungsrennen. Im Rennen um Platz 5/6 siegen die eigentlichen Geheimfavoriten und 50er Boot erfahrenen Lokalmatadoren vom DBC Eglisau (im Vorlauf disqualifiziert weil sie die zweite Wende nicht regelkonform genommen hatten) gegen das französische Team aus Divonne les Bains.

Im Rennen um Platz 3 gewinnen die Greifenseedragons klar gegen das Bündnerboot.

Nun steht das Finale an. Revanche gegen Meilen oder zeigen sie uns noch einmal wie das mit dem Wenden geht? OK wir wollen gewinnen - deshalb noch zur Sicherheit eine schnelle Pinguinmotivationsbesprechung (dieses mal war auch der kleine Pinguin von ganz hinten anwesend) Ab auf`s Wasser, wir können als erste einsteigen und haben somit die Möglichkeit unsere revolutionäre 2-Pfiff Taktik einzuüben. Kurz vor dem Start stehen die Boote von den Neckardrachen und DBC Meilen nebeneinander, aus dem Meilener Boot kommt die motivierende Ansage des TC an sein Team, auch wir lauschen, sehr gut gesprochen lieber Kollege hätte von uns sein können, die Pinguine haben auch zugehört, jedoch nicht verstanden, liegt entweder am Schwiiizerdütsch oder daran das Neckardrachen-Pinguine nur Paddeln und hören verstehen und nicht auslegen und hören, ich wusste es…….

So aber nun genug motiviert und taktiert. Auf zum Start. Die Boote werden vom Starter schier endlos ausgerichtet ist aber auch gut so, nach dem Vorlauf mit sehr knappen Zieleinlauf kann der Start mit entscheidend sein, wobei wir wussten wo und wie wir Zeit gutmachen können. Die Spionage-und Analyseabteilung um die zwei Superspioninnen 007 Bibi und 008 Sylvie hatten alles auf Band festgehalten und auch hier wurde knallhart analysiert. So der Starter war nun soweit es kann losgehen. Wiederrum sehr guter Start, fünf Lange und 30er Start hinterher, bis 100 durchziehen und schon sind wir an der Wende, schnelle offensive Wende mit der neuen 2-Pfiffstrategie und ab geht die Post gegen die Strömung, halbe bis dreiviertel Länge Vorsprung kurz vor der Wende, in der Wende  nur ganz wenig verloren, die zweite Wende war unser Meisterwerk, sehr sehr sehr gute Wende mit ca 10 cm Weg über die Wendenmarkierung und ab geht es mit full speed zum Ziel. YES überlegener Sieg gegen DBC Meilen. Respekt und Glückwünsche nach Meilen, ihr habt uns sehr gefordert wir freuen uns auf hoffentlich weitere spannende Rennen mit euch. Wir konnten viel von euch Lernen. Die Siegerehrung findet direkt im Anschluss auf dem Wasser statt, es gibt unter dem Applaus der Zuschauer einen wirklich sehr schönen Pokal. Vielen Dank an den Veranstalter den DBC Eglisau, es war für uns ein unvergessliches Abenteuer 50er Bootrennen im schönen Eglisau, nur das Wetter dürft ihr nächstes Mal etwas wärmer bestellen, wir kommen gerne wieder.

So nun die letzte Pinguinbesprechung und endlich gibt es das verdiente Tannenzäpfle, da fehlt doch schon eine Flasche ??? Dann noch Abendessen oder Duschen und ab zur legendären Beachparty ins Schützenhaus.

Vielen Dank an das Pinguinteam :-) das machen wir wieder :-) jetzt wissen wir ja wie es geht :-)

…. Und es war wirklich so wie hier beschrieben, wer es nicht glaubt kann ja die Pinguine fragen

:-)

Euer Kumpel vom Käpt`n Blaubert

 

Last modified onTuesday, 05 July 2016 19:43
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