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Das erste Outdoor Race der Saison 2016, Merzig wir kommen Featured

Als erstes Rennen der Saison und zur Vorbereitung auf die Langstrecken DM in Saarbrücken haben wir uns dieses Jahr für das 10 km „Sprintrennen“ in Merzig entschieden.

Wir wollten hauptsächlich die Boote für die DM testen und auf der Saar einfahren. Bei dieser ersten Standortbestimmung gegen die traditionell guten saarländischen Langstreckenboote, wurde das Augenmerk vor allem auf Wettkampfhärte und Rhythmus bei höheren Schlagzahlen und bei Tempowechseln gelegt.

Die Teamcaptains entschieden sich im Vorfeld für das „altersgerechte“ einsetzen der Sportler in den Booten ihrer Altersklasse (nur im Ü40 Boot wurde eine jugendliche Sportlerin als Unterstützung eingesetzt, danke Melina!)

Insgesamt haben sich 14 Boote zum ersten Stelldichein auf der Saar angemeldet. Die Auslosung ergab die Startnummer 2 für das Premiermixed, Nummer 7 für die Ü40er und die Nummer 4 für die Routiniers der Grand Dragons. Bei unserem Trainingslager im März in Böckingen wurden die Boote eingefahren und zum größten Teil festgelegt. Doch es kam, wie es eben immer so ist………, krankheitsbedingte Ausfälle (hier ist speziell der Ausfall des immer sehr selbstsicher wirkenden und von seinem Team überzeugten TC`s des Chicken Run und der kurzfristige Ausfall unserer mathematischen und vielseitig einsetzbaren Allzweckwaffe zu erwähnen und zu beklagen, wer sollte nun die flotten Sprüche machen und vor allem wer sollte die Schläge bis ins Ziel zählen und dann noch ne Wurzel daraus ziehen??)    und kurzfristige Absagen ließen uns die Boote dann doch noch einmal kräftig durcheinander wirbeln. Aber ein Neckardrache hat immer eine Idee ;-) unsere wie immer bestens bestückte Ersatzbank musste herhalten, so kam es, dass einige zukünftige Outriggertalente und gut trainierte Junioren sowie hoffnungsvolle Drachenboot-Neueinsteiger und vielversprechend steuernde EX-Langstrecken-Kajaker und rhythmisch einwandfreie, nicht sehr zurückhaltende, Jungtrommler, doch teilweise sehr unverhofft zu ihren ersten Bewährungsproben kamen. Aus den Lehren des Monkey Jumble 2015 wussten wir, dass die Breitensportregelung des DKV, mit 6 paddelnden Mädels an Bord, nicht gut für unser Ü40 Boot ist, deshalb entschied sich das Beratungs- und Kompetenzteam um den wieder einmal taktisch sehr gut aufgelegten Käpt`n Blaubert zu einer am Ende erfolgreichen strategischen Finesse. Wir setzten einfach 8 paddelnde Frauen ein, dies ist natürlich in Sachen Auf- und Vortrieb ein ganz klarer Vorteil gegenüber unserer Konkurrenz ;-) zudem entschied sich die Taktikabteilung zur Langstrecken-Schlagvariante „Erni & Bert“ dies wurde gegenüber der sonst auf kürzeren Strecken bewährten Variante „Cindy & Bert“ vorgezogen. Theoretisch hatten wir jetzt schon gewonnen, jetzt mussten wir nur noch 10 km paddeln. Von so viel taktischem Geplänkel angespornt wollten die Premiers nicht hinten anstehen und es wurde aus strategischen Gesichtspunkten entschieden nur mit 18 Paddlern an den Start zu gehen (oder war es doch nur die Personalknappheit?)

Pünktlich um 10 Uhr trafen wir uns wie verabredet in Merzig. Kurzes Meeting, Boote abladen und umziehen zu einer kurzen Trainingseinheit, hierbei wollten wir auch unser schickes neues Championboot mal auf längeren Strecken mit Wellen Probefahren. Die Premiermannschaft hatte die freie Auswahl und entschied sich für den Champion…… gute Wahl. So konnten wir, bei bestem Wetter, uns einfahren, die Tempowechsel üben und natürlich zur Freude der Steuerleute noch ein paar Kurven auf der Saar drehen…… Die im Ü40 Team geballte Saarerfahrung (zusammen cirka 548,5 Jahre) kombiniert mit dem bereits erwähnten Beratungs- und Kompetenzteam fand auch nach längeren, kontroversen und für Harry nicht immer zu verstehenden Diskussionen die optimale Linienführung im richtigen, millimetergenauen Abstand zum Saarufer. Profis eben ;-)

Die Young(stars) aus der Premierabteilung hatten beim Training so viel Spaß am neuen Boot gefunden dass sie den Ü40ern den Vorschlag machten die Startnummern zu tauschen um mehrfach die Freude am Wellenbrechen und Boote jagen mit dem neuen Drachenboot haben zu können, da das Rennen ohne Altersbegrenzung ist war das ja auch kein Problem. Somit war natürlich gewährleistet, die Ü40er können die Premiers nicht einholen ;-) Die Grands blieben davon unbeeindruckt, zufrieden mit sich und ihrer Startnummer 4.

Fast pünktlich um 15 Uhr erfolgte dann der erste Countdown. Die Boote starteten im 20 Sekundenabstand, dadurch war erst einmal das Feld schön auseinander gezogen. Das Ü40 Team kam recht gut aus dem Start heraus, das Go wurde sehr gut erwischt, von unserem Jungtrommler Felix angetrieben konnte sich das Team Nemo reloaded (sorry hier heißt die Truppe ja „Neckardrachen Ü40“ Schlag um Schlag an das auf Startplatz 1 gestartete Team der VGF Dragons aus Frankfurt heranarbeiten. Nach einer kurzen Fahrt konnte das Team eingeholt und zum Glück recht schnell, deutlich vor der ersten Wende, überholt werden. Ab diesem Moment fand Puma das Rennen langweilig ;-) Deshalb konnte sie sich auch, gemeinsam mit ihren 7 weiblichen Kolleginnen voll und ganz, ohne Behinderung durch ihre männlichen Mitpaddler, die die Mädels normalerweise durch ihr schöpfen immer so beim Paddeln stören, sich auf den Vortrieb konzentrieren. Nun konnte das Team, eigentlich total unüblich, ohne größere Wassereinbrüche und ohne Irritation durch andere Drachenbootteams die Fahrt schön sauber durchziehen. Um die Spannung nicht schon von Beginn an aus dem Rennen zu nehmen einigte sich Team Ü40 darauf, die erste Runde knapp 3 Sekunden an der Zwischenzeit nach 5km hinter dem Premierteam zu absolvieren. Käpt`n Blaubert erhöhte daraufhin die Frequenz auf 60 Schläge pro Minute und Harry wurde nochmals, unnötigerweise, auf die Strömungsrichtung der Saar und den genauen Abstand (wie im Training geübt) zum Saarufer hingewiesen. Nach mehreren blitzsauberen und Harry typischen Kurz-Wenden konnten wir die Premiers „locker“ um 23 Sekunden distanzieren……. Und dies obwohl sich die Premiers, wie uns berichtet wurde, in Runde 2 mehrfach und auch sehr lange die Ratschläge der geballten Drachenbooterfahrung der Grands abholten und sich die sehr ausgefeilte Technik der Routiniers lange und sehr ausführlich, seitlich, von vorne und von hinten anschauten. Auch das gemeinsame durchfahren einer Wende, mit den gleichen taktischen Vorgaben in zwei verschiedenen Booten konnte geübt werden. Profis eben……. Das kann im Wettkampf jederzeit passieren, deshalb üben wir es ja…… Nach der letzten Wende hatten die Premiers sich genügend Tipps von Norbert und seinen Langstreckenmonstern abgeholt, die Meinung war wohl dass man jetzt den Weg auch alleine findet und zogen dann bis zum Ziel einsam ihre letzte Bahn. Immer schön auf der immer länger werdenden Bugwelle des Ü50 Bootes reitend J oder hatten sich die Grands im Heckstrudel der Premiers  verfangen?  Im Ziel angekommen wartete schon Team Ü40 und empfing die einkommenden Teamkollegen der Premier- und Ü50 Mannschaft mit Applaus. Ein tolles Teamergebnis für die Neckardrachen. Platz 1, 2 und 3 beim ersten Outdoor-Race 2016. Der Winter war lange, wir hatten uns gut vorbereitet und es hat sofort wieder funktioniert und Spass gemacht. Die Rennvorbereitung für die DM in Saarbrücken ist geglückt, wir konnten viel ausprobieren und neue Paddler an das Team heranführen. Vielen Dank auch an Cynthia für den hervorragenden Snack nach dem Rennen und auch an Mike, der nur mal kurz ne Kiste Bier beim Kaufland holen wollte…… Welches Kaufland meintest du denn? Das direkt neben unserem Parkplatz oder das in Heilbronn J Spass, Spass, du hast uns vor dem drohenden Dehydratations-Tod gerettet, war lecker und erfrischend J kann sich ja jeder mal in Merzig verfahren (obwohl dies fast unmöglich ist) J

Nach der Siegerehrung, hier gab es noch eine kurze Verwirrung wegen der getauschten Startplätze,  fuhr das Premier und Ü40 Team nach Dillingen zum Abendessen und zur Übernachtung beim dortigen Kanuclub um am Sonntagfrüh gemeinsam mit den Grands noch eine schöne und lange Trainingseinheit auf der Saar zu absolvieren.

Vielen Dank an die Organisatoren des Kanu-Club Merzig, wie immer sehr gut organisiert. Euer goldener Drache steht mittlerweile in Moskau, wir hoffen es war kein Wanderpokal J

Vielen Dank an die Teams aus dem Saarland und aus dem Süd-Westdeutschen Raum, es macht immer wieder Spass mit euch um die Wette zu Paddeln, es ist immer wieder schön zu sehen wie fair und sportlich es bei und mit euch zugeht.

Vielen Dank auch an den Kanuclub Dillingen für die gastfreundliche, familiäre und unkomplizierte Atmosphäre bei euch im Bootshaus.

Saarland ….. wir, die Neckardrachen kommen gerne zu euch

Bis bald in Saarbrücken zur Deutschen Meisterschaft und natürlich zum Saison-Höhepunkt, dem Monkey-Jumble

… und es war wieder einmal so oder so ähnlich wie hier beschrieben, auch wenn ihr es wieder nicht glauben könnt ;-)

Euer Kumpel von Käpt`n Blaubert

 

P.S.1: wichtige Erkenntnis des Verfassers vom Wochenende, vergiss niemals dein Paddel und dein Vesper, nimm am Besten immer ein Ersatzpaddel und vor allem ein Ersatzvesper mit, gaaanz wichtig ;-)

P.S.2: wichtige Frage des Wochenendes, gibt man(n) sein Körpergewicht im angezogenen oder …… (nicht angezogenen) Zustand an? Diese Frage konnte in Merzig noch nicht endgültig geklärt werden…. Aber wir haben ja noch ne ganze Saison mit vielen Trainingslagern zur detaillierten Klärung dieser wichtigen Frage vor uns J     warum hängen wir immer nach rechts???


Last modified onFriday, 06 May 2016 20:19
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