bet365.co.uk

download theme

Error
  • JUser: :_load: Unable to load user with ID: 308
A+ A A-

WM 2011 Tampa/Florida Featured

Gold – Ein Traum geht für die Drachenboot-Nationalmannschaft in Florida in Erfüllung!

Nach 13stündiger anstrengender Anreise erreichte die Deutsche Drachenbootmannschaft, darunter 41 Sportler der Union Böckingen, Tampa in Florida/USA um hier an den 10. World Dragon Boat Racing Championships teilzunehmen.

Der erste Eindruck beim Verlassen des Flughafengebäudes war, wie unter einem heißen Fön zu stehen um gleich anschließend im Shuttle-Bus wie im Kühlschrank zu frieren.

Zum Glück blieben den Sportlern vor Beginn der weltmeisterlichen Wettkämpfe noch ein paar Tage, um sich an die feucht-heißen Temperaturen, die Zeitumstellung, das Salzwasser und an die Regattastrecke zu gewöhnen. Bei täglich zwei Trainingseinheiten wurden die Boote in Wettkampfbesetzung eingefahren, Start- und Wendemanöver trainiert und die letzten Optimierungen an der Trimmung vorgenommen.  Die wenige freie Zeit wurde genutzt, um die tollen Strände in Clearwater oder die nahe gelegenen Shoppingmalls zu besuchen. Doch je näher der erste Wettkampftag rückte, desto mehr stieg die Anspannung – lange und intensiv war doch die Vorbereitungszeit für diesen absoluten Saisonhöhepunkt.

Erstes Gänsehautfeeling gab es bei der Eröffnungsfeier am Dienstagabend – beim Einmarsch der Nationen war Deutschland sichtlich die größte Mannschaft und manch ein Fan wollte den Sportlern die Hand schütteln – fast ein Hauch von Olympia, als von den Offiziellen die Weltmeisterschaften für „eröffnet“ erklärt wurden.

Nicht wenige haben schlecht geschlafen, von Dienstag auf Mittwoch – und jetzt lag es nicht mehr am Jetlag. Heute ging es endlich los! 2000m mit drei Wenden standen auf dem Programm. Als erstes war das Team Senior A Mixed an der Reihe. Nach einem soliden Rennen, in dem engagiert gekämpft wurde, erreichte die Mannschaft den 5. Rang. Die Stimmung stieg, als die Senior A Women die Startaufstellung einnahmen. Mit deutlich höherer Frequenz als sonst üblich ging es auf die Strecke – und die Taktik erwies sich als richtig. Völlig ausgepowert freute man sich im Ziel über die Silbermedaille – hinter Australien und noch vor den hochfavorisierten Kanadierinnen.

Hochmotiviert war als nächstes das Senior A Open Boot an der Reihe. Gigantisch, was die Mannschaft in den ersten 500 Metern zeigte. Der Abstand zu den 15 Sekunden vorher gestarteten Amerikanern konnte schon deutlich verringert werden. Dann kam die erste Wende, die wohl zu engagiert genommen wurde. Durch die extreme Kurvenlage wurde Trommler Dominik Hager regelrecht von seinem Trommelsitz geworfen und landete im Wasser. Schnell wurde das Boot gestoppt, um den Trommler wieder in das Boot zu holen. Dies war fast gelungen, als die kanadische Mannschaft von hinten auf das deutsche Boot auffuhr und es zum Kentern brachte. Aus der Traum von einer Medaille! Aber größer als die Enttäuschung darüber war die Erleichterung, dass keinem der Sportler und vor allem auch dem Trommler nichts passiert war und alle wohlbehalten das Ufer erreicht hatten.

Neuer Tag – neues Glück. Am Donnerstag standen die 1000m Rennen in allen Kategorien auf dem Programm. Als extrem hart wird diese Distanz von den Sportlern empfunden. Und hart hatte das Team auch an den Ergebnissen zu knabbern. Über 4. Plätze kam man leider nicht hinaus.  Die Trainer trösteten das Team – die 1000m Distanzwird in Deutschland selten gefahren und gehört somit nicht zur Spezialdisziplin der deutschen Mannschaft. Nach den Startschlägen lag man auf dem ersten Stück jeweils vielversprechend im Rennen. Dies ließ auf die folgenden Kurzstrecken hoffen.

Der Freitagmorgen begann mit den Mixed-Rennen über 200 Meter. Große Erwartungen hatten alle an das Senior A Mixed Team. War hier Gold möglich? Das Team qualifizierte sich mit der schnellsten Vorlaufzeit direkt für das Finale. Gold schien tatsächlich greifbar?! Hochkonzentriert und angespannt fuhr man zum Start. Die Gegner waren USA, Australien und wieder einmal Kanada. 30 Startschläge und dann ging es in der gleichen Frequenz weiter. Nach knapp über 70 Schlägen war man im Ziel und alles sah so aus, als ob wieder Kanada die Nase vorne hatte. Das Team konnte sich nicht wirklich über die Silbermedaille freuen, hatte man doch heute gehofft, endlich mal ganz vorne zu sein.  Trotzdem hieß es umziehen und bereit machen für die Siegerehrung. Und nach dem Duschen wurden die Sportler jubelnd von den Teamkollegen empfangen: GOLD, GOLD! Es hatte gereicht. Deutschland hat mit drei hundertstel Sekunden oder 12 Zentimeter vor Kanada Gold gewonnen. Der Traum ging in Erfüllung.

Der Knoten war somit geplatzt. Es gab an diesem Tag über die 200m auch noch Silber für das Senior A Open-Team, Bronze für die Senior A Women und Silber für die Premium Open.

Samstag war für den Großteil des deutschen Teams ein etwas ruhigerer Tag. Auf dem Regattaplan standen lediglich die 500m Mixed. Bereits mit einer Goldmedaille ausgestattet ging die Deutsche Mixbesatzung hochmotiviert an den Start. Allen war klar, dass es wieder einen extrem harten Kampf geben wird. Der Vorlauf gegen Großbritannien konnte klar und ohne Endspurt gewonnen werden. Im anderen Vorlauf mussten Kanada, USA und Australien bereits an die Grenzen gehen, damit ein Sieger feststand, der sich direkt für das Finale qualifizieren kann.  Dies führte dazu, dass die Vorlaufzeit von Kanada 6 Sekunden schneller als die der deutschen Mannschaft war. Würde das deutsche Team da im Finale mithalten können?

Es konnte! Das Senior A Mixed Team lieferte ein grandioses Rennen und war in der Lage, mit einem fulminanten Schlussspurt Kanada das Leben ziemlich schwer zu machen.  Mit 0,3 Sekunden Rückstand belegten die Deutschen Paddler einen hervorragenden 2. Platz.

Neben der Weltmeisterschaft, die im Standardboot mit 20 Paddlern über alle Distanzen ausgetragen wird, fanden parallel über 200m und 500m Wettkämpfe im Small Boat mit 10 Paddlern statt. Auch hier konnte die deutsche Mannschaft mit einer Reihe guter Platzierungen ihre Stärke unter Beweis stellen.

Sonntag – letzter Renntag. Die 500 m Rennen in der Kategorie Women und Open standen auf dem Programm.  Bei den Frauen ergab sich nach den Vorläufen die gleiche Situation wie am Vortag beim Mixed-Team.  Kanada hatte deutlich die schnellere Vorlaufzeit. Doch die deutschen Frauen  mobilisierten im Finale nochmal alle Kräfte und hielten sehr gut mit Kanada mit. Ganz knapp geschlagen belegten sie ebenfalls den 2. Platz.  Bei den Männern in der Kategorie Senior A  spiegelte sich der Rennverlauf erneut. Hier gab es die nächste Silbermedaille – anstatt Kanada gab es allerdings Gold für Russland.

Letztes Rennen waren die 500m Premium Open. Die deutschen Herren starteten nicht optimal in den Renntag und mussten sich über einen Zwischenlauf für das Finale qualifizieren. Doch hier zeigten die Jungs der Welt ihre wahre Stärke und überquerten als Weltmeister vor den USA und China die Ziellinie. 

Häufig hörte man in den Tagen in Tampa die kanadische Nationalhymne. Die letzte Hymne die bei den 10. Drachenbootweltmeisterschaften gespielt wurde, war allerdings die Deutsche. Einen schöneren Abschluss konnte es nicht geben.

Das erfolgreichste deutsche Team dieser Weltmeisterschaften war das Jugendnationalteam, das am Ende 6 Weltmeister- und 2 Vizeweltmeistertitel bejubeln konnte. Den zweiten Platz im internen Medaillenspiegel erreichte das Senior A Team mit 1 x Gold, 5 x Silber und 1 x Bronze, gefolgt von den Premiers mit 1 x Gold, 3 x Silber und 2 x Bronze.

Nach einer rauschenden Abschlussparty hieß es am nächsten Tag Abschied nehmen, vom Team und von Tampa und einem Traum, der sich erfüllt hatte.  Während ein Großteil noch Urlaub in USA macht, begab sich ein kleiner Teil bereits wieder auf den Heimweg nach Deutschland. Und als in Frankfurt die Koffer verschwunden waren, waren alle erleichtert, dass sich die zahlreichen Medaillen sicher im Handgepäck befanden.

 

Bildergalerie

Last modified onSunday, 07 July 2013 09:37
  • Rate this item
    (0 votes)
  • Published in News
  • Read 7257 times

Leave a comment

back to top